Die Vernichtung einer Kultur
Es geht so: Thalia lädt, einzeln, an die 100 Verlage zu Jahresgesprächen, in denen die Zusammenarbeit für die nächsten zwölf Monate besprochen wird. Dabei dringen Buschs Leute auf höhere Preisnachlässe. Bei 40 Prozent ist heute niemand mehr, die wichtigsten Verlage geben 48 bis 50 Prozent, wobei von Gesetzes wegen bei 50 Prozent sowieso Schluss ist.

"Und was ist, wenn man nicht darauf eingeht, Herr Frisch?" - "Dann wird man ausgelistet. Das schwebt immer im Raum. Genauso kann es übrigens passieren, dass man ausgelistet wird, wenn man sich öffentlich über die Erpressung mokiert. In einem solchen Fall ist es empfehlenswert, ebenso öffentlich Kreide zu fressen."
Die Süddeutsche über die Macht des größten deutschen Buchhandels-Filialisten. Langer Artikel. Bitte lesen.




kid37 am 14.Okt 09  |  Permalink
Man darf ja mal um Hilfe fragen.

egomaat am 16.Okt 09  |  Permalink
Wenn Sie mal Lust haben, etwas ganz Bizarres zu tun, dann schauen Sie sich die neue Thalia-Filiale im Wandsbeker Quarree an (für die übrigens ein anderer Filialist weichen musste, worüber so mancherlei Geschichten kursieren): So sauber und leblos, dass man sich in Singapur wähnt; Bestseller bekommen als Einzeltitel gleich mehrere Regalmeter, ansonsten herrscht vollständige literarische Asepsis. Da ist es nur konsequent, dass die Belegschaft auf der Firmenwebsite vor einem Dummy-Regal posiert.

kid37 am 16.Okt 09  |  Permalink
Oha. Da paßt das ja ganz gut: Über Buchtapeten und das "Buch des Monats" in der Zeit.